Das Chronische Erschöpfungssyndrom engt betroffene Personen sehr ein

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Unter dem Chronischen Erschöpfungssyndrom ist ein äußerst vielseitiges Krankheitsbild zu verstehen.

Zu den Hauptsymptomen zählen eine große geistige und körperliche Erschöpfung, die den Betroffenen sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich stark einschränkt. Für die damit verbundene andauernde Müdigkeit lässt sich keine körperliche Ursache finden.

Hinsichtlich der Verbreitung des Chronischen Erschöpfungssyndroms existieren für Deutschland bisher keine gesicherten Angaben. Hinzu kommt, dass sich die Diagnosestellung für ein Chronisches Erschöpfungssyndrom als sehr schwierig gestaltet. Grund hierfür: Die Symptome beim Chronischen Erschöpfungssyndrom ähneln sehr den Burn-Out-Symptomen und sind auch Depression Symptomen nicht unähnlich. Aus diesem Grund muss zunächst abgeklärt werden, ob es sich beispielsweise um eine depressive Verstimmung oder eine andere psychische Einschränkung (wie beispielsweise ein Burn-Out-Syndrom) handelt, ehe die Diagnose Chronisches Erschöpfungssyndrom gestellt werden kann.

Das Chronische Erschöpfungssyndrom als eine sehr komplexe Krankheit

Betroffene Personen fühlen sich oftmals über Jahre hinweg massiv in ihrer Lebensqualität und Leistungsfähigkeit beeinträchtigt. Bei einigen Betroffenen kann sich die Krankheit nach einem besonders einschneidenden Ereignis schlagartig entwickeln. Andere Betroffene wiederum berichten von einer schleichenden Verschlechterung des Allgemeinzustandes.

Um ein chronisches Erschöpfungssyndrom einwandfrei als solches diagnostizieren zu können, existieren verschiedene Symptom-Kriterien. Hierbei unterscheidet die Medizin zwischen Haupt- und Nebenkriterien.

Hauptkriterien beim Chronischen Erschöpfungssyndrom

  • Eine mindestens über sechs Monate andauernde schwere Müdigkeit, die auch durch strenge Bettruhe nicht zu beseitigen ist. Hierdurch wird die sonst übliche Aktivität des Betroffenen um mehr als die Hälfte eingeschränkt.
  • Die auftretende Müdigkeit kann nicht durch andere psychische oder körperliche Erkrankungen erklärt werden.

Nebenkriterien beim Chronischen Erschöpfungssyndrom

  • Schüttelfrost oder leichtes Fieber
  • Schmerzhafte Schwellungen der Lymphknoten
  • Chronische oder akute Muskel- oder Gelenkschmerzen
  • Halsschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Psychiatrische Beschwerden wie Vergesslichkeit, Konzentrationsschwäche oder leichte Reizbarkeit
  • Schlafstörungen

Welche Ursachen sind für das chronische Erschöpfungssyndrom bekannt?

Bisher existiert keine beweisbare und eindeutige Ursache für das Chronische Erschöpfungssyndrom. Die Medizin diskutiert darüber, ob eventuell Pilze, anhaltender Stress, Schlafstörungen, Umweltgifte, Mangelernährung oder bestimmte Viren als Auslöser für ein Chronisches Erschöpfungssyndrom in Frage kommen. Die Forschung vermutet, dass die Erschöpfung einhergeht mit einer Schwächung des Immunsystems. Ebenso wird darüber diskutiert, ob ein Ungleichgewicht der verschiedenen Botenstoffe im Gehirn die große Müdigkeit auslösen kann. Eventuell kommt auch ein fehlgesteuertes vegetatives Nervensystem als Ursache in Frage.

Welche Therapieansätze bestehen beim Chronischen Erschöpfungssyndrom?

Leider existiert bis heute keine gesicherte und einheitliche Therapie beim Chronischen Erschöpfungssyndrom. Dies lässt sich damit begründen, dass die Ausprägung der einzelnen Symptome von Mensch zu Mensch verschieden sein kann. Entsprechend orientiert sich die Therapie an den Hauptsymptomen des Betroffenen. Kopf- und Gelenkschmerzen beispielsweise werden vorzugsweise mit Schmerzmitteln behandelt. Abhängig von Situation und Patient kann auch die Behandlung mit modernen Antidepressiva oder anderen Stimulanzien sinnvoll sein. Sollte das Chronische Erschöpfungssyndrom eine Begleiterscheinung einer bestimmten Erkrankung sein, muss diese natürlich entsprechend behandelt werden.

Bei den meisten Patienten stellt eine Psychotherapie einen vielversprechenden Weg dar, um die Symptome lindern zu können. In diesem Zusammenhang besonders erfolgversprechend scheint eine Verhaltenstherapie zu sein, die speziell auf Personen mit Chronischem Erschöpfungssyndrom zugeschnitten ist.

In jedem Fall handelt es sich bei der Heilung von einem Chronisches Erschöpfungssyndrom um eine langwierige Prozedur, die vom Betroffenen sehr viel Geduld und Disziplin erfordert.