Das Burn-Out-Syndrom – Wenn Erschöpfung an der Tagesordnung ist

Schlagwort Wolke - Stress, Burnout

Das Burn-Out-Syndrom lässt sich am besten mit einem „Ausgebranntsein“ übersetzen. Charakteristisch hierfür sind Symptome der inneren Leere und einer großen Erschöpfung, also ähnlich wie bei einem Chronischen Erschöpfungssyndrom.

Häufig sind Menschen von Burn-Out-Symptomen betroffen, die über Jahre hinweg an ihre psychische Leistungsgrenzen gegangen sind. Entsprechend gefährdet sind vor allem Personen in sozialen Berufen wie etwa Lehrer, Psychologen, Krankenschwestern oder Sozialarbeiter.

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Auch wenn der Begriff Burn-Out Syndrom heutzutage im allgemeinen Sprachgebrauch häufig verwendet wird, handelt es sich um eine Diagnose, die bisher nicht in medizinischen Klassifikationssystemen aufgeführt ist. Entsprechend ist auch der Stand der Forschung zum Thema Burn-Out-Symptome keineswegs zufriedenstellend.

Vielfach werden die Begriffe Burn-Out-Syndrom und Chronisches Erschöpfungssyndrom synonym verwendet. Bei Letzterem ist die chronische Müdigkeit, für die sich keine körperliche Ursache finden lässt, die Hauptbeschwerde. Beim Burn-Out-Syndrom ist es hingegen charakteristisch, dass eine chronische Müdigkeit lediglich ein mögliches Symptom unter vielen anderen ist.

Welche Symptome sind für ein Burn-Out typisch?

Wie es der Name Syndrom bereits vermuten lässt, klagen Burn-Out-Patienten häufig unter einer Vielzahl an verschiedenen einzelnen Symptomen, die sich von Patient zu Patient unterscheiden und auch im Laufe der Zeit verändern können. Daher sprechen Mediziner von verschiedenen Phasen beim Burn-Out-Syndrom. Grob lassen sich die Symptome in körperliche und psychische Anzeichen unterscheiden.

Bis heute gibt es keine eindeutige Liste von Symptomen, die vorhanden sein müssen, damit man von einem Burn-Out-Syndrom sprechen kann. Auch ein allgemein gültiges Phasenmodell für den Krankheitsverlauf fehlt bisher. Jedoch ist sich die Medizin darüber einig, dass ein Burn-Out-Syndrom einen langwierigen Prozess darstellt und schleichend einsetzt. Zudem müssen nicht bei allen Patienten, die unter dem Burn-Out-Syndrom leiden, die genannten Beschwerden auftreten, da die verschiedensten Äußerungsformen dieser psychischen Erkrankung vorhanden sind.

Psychische Burn-Out-Symptome

Vor allem in der Anfangsphase ist bei Betroffenen ein sehr hohes Engagement für berufliche Ziele zu beobachten. Vielfach fühlen sie sich unentbehrlich und stellen eigene Bedürfnisse hinten an. Gleichzeitig jedoch leiden sie unter dem Gefühl, niemals Zeit für sich zu haben und sind permanent erschöpft und müde. In der Folge gelingt es betroffenen Personen immer weniger, sich von ihrer beruflichen Belastung zu erholen.

In der zweiten Phase weicht das berufliche Engagement nach und nach einem sich ausbreitenden Erschöpfungszustand. Eine verminderte Belastbarkeit, ein großer Wunsch nach Erholung sowie eine wachsende Stimmungslabilität sind für diese Phase typisch. Die Müdigkeit, die von Betroffenen empfunden wird, wird zu einem chronischen Zustand.

In der dritten und letzten Phase bestimmen Niedergeschlagenheit, Minderwertigkeitsgefühle, eine verringerte Frustrationstoleranz, schnelle Entmutigung und Resignation das Denken und Handeln der Betroffenen. Von ihrem Umfeld sind Personen, die unter dem Burn-Out-Syndrom leiden, kaum wiederzuerkennen.

Psychosomatische Burn-Out-Symptome

Durch die seelischen Probleme werden in der Regel auch körperliche, also psychosomatische, Beschwerden ausgelöst. Das körperliche Immunsystem wird hierdurch schwächer und anfälliger für Infekte, wie beispielsweise Erkältungen. Sexuelle Probleme, Albträume, Schlafstörungen, Gewichtsveränderungen, Verdauungsstörungen und Kopfschmerzen sind typische Beispiele für psychosomatische Burn-Out-Symptome.

Erklärung des Burn-out Syndroms - Gleichgewichtswaage

Burn-out Symptome

Emotionale Erschöpfung (exhaustion oder fatigue): Diese Erschöpfung resultiert aus einer übermäßigen emotionalen oder physischen Anstrengung (Anspannung). Es ist die Stress-Dimension des Burnout-Syndroms. Die Betroffenen fühlen sich schwach, kraftlos, müde und matt. Sie leiden unter Antriebsschwäche und sind leicht reizbar.

Quelle: http://de.wikipedia.org

Wie kann sich ein Burn-Out im Leben von Betroffenen auswirken?

Es liegt auf der Hand, dass die beschriebenen Burn-Out Symptome nicht spurlos am Alltag des Betroffenen vorübergehen. Entsprechend fühlen sich Burn-Out-Patienten sowohl in ihrem Arbeitsfeld als auch im privaten Umfeld sehr stark eingeschränkt.

Die Vielzahl an psychischen Veränderungen kann sich deutlich auf die Leistungsfähigkeit der Betroffenen auswirken, sodass Probleme mit dem Arbeitgeber an der Tagesordnung stehen können. Der Kontakt zu Kollegen und Kunden wird durch eine Veränderung der emotionalen Ebene belastet. Zudem verringern sich die Fähigkeit, Leistung zu erbringen, sowie der allgemeine Antrieb.

Ein weiteres Problem stellt die zunehmende soziale Isolation der Betroffenen dar. Vielfach schämen sie sich für ihre nachlassende Leistungsbereitschaft und ziehen sich entsprechend von ihrem sozialen Umfeld zurück. Hiervon sind vor allem Männer betroffen, welche die typischen Burn-Out-Symptome, die Depression Symptomen nicht unähnlich sind, als eigenes Verschulden oder Makel empfinden. Alles in allem sehen sich Personen, die unter dem Burn-Out-Syndrom leiden, unfähig, ihr Leben so zu gestalten, wie sie es eigentlich möchten.

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Welche Ursachen können zu einem Burn-Out-Syndrom führen?

Bisher existiert keine einheitliche Meinung darüber, wie ein Burn-Out entstehen kann. Vielmehr herrscht eine Vielzahl von Erklärungen vor, die das Auftreten eines Burn-Out-Syndroms erklären können. Ein großer Teil dieser Erklärungen legt den Ursachenschwerpunkt auf äußere Belastungen, wie beispielsweise das familiäre Umfeld oder die Arbeitsumwelt des Betroffenen. Andere Erklärungen wiederum rücken eher intrapsychische und psychologische Komponenten in den Vordergrund. Letztlich spielen wahrscheinlich beide Faktoren für die Krankheitsentstehung eine Rolle.

Die Entstehung der Erkrankung wird oftmals von einer Kombination aus Arbeitsbedingungen und persönlichen Eigenschaften des Betroffenen begünstigt. Besonders gefährlich ist es, wenn Betroffene einen hohen persönlichen Einsatz zeigen und entsprechend hohe Erwartungen an ihre Arbeitswelt oder ihr soziales Umfeld stellen, dann jedoch mit der Realität konfrontiert werden.

Sind Betroffene zugleich im Umgang mit Kunden nicht ausreichend belastbar und es fehlt ihnen Anerkennung durch ihre Vorgesetzten, steigt die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von einem Burn-Out-Syndrom zusätzlich.

Ursachen eines Burn-out-Syndrom

Ein verbreitetes Modell zur Erklärung des Burnout-Syndroms vor allem in Unternehmen und im Management ist das Konzept des Ungleichgewichts zwischen Anforderungen und Ressourcen, kurz ERI (effort-reward imbalance model) von Johannes Siegrist. Dazu hat Siegrist ein entsprechendes Messinstrument entwickelt, den Fragebogen zur Erfassung beruflicher Gratifikationskrisen (engl. ERI questionnaire). Beispiele für Skalen und Items nach der englischen Version des ERI sind…

Quelle: http://de.wikipedia.org

Die Schwierigkeit der Diagnose bei einem Burn-Out-Syndrom

Grundsätzlich ist es auch für einen erfahrenen Facharzt nicht einfach, ein Burn-Out-Syndrom eindeutig zu diagnostizieren. Dies liegt unter anderem daran, dass betroffene Personen oftmals aus (falschem) Scham nicht die volle Wahrheit hinsichtlich der beobachteten Symptome berichten und die Burn-Out Symptome den Anzeichen für ein Chronisches Erschöpfungssyndrom oder einer depressiven Verstimmung ähnlich sein können.

In jedem Fall wird sich der Betroffene früher oder später an seinen Hausarzt wenden und zumindest einen Teil der Symptome schildern. Natürlich wird der Arzt zunächst körperliche Ursachen für die geschilderten Symptome ausschließen. Dies geschieht durch körperliche Untersuchungen und Bluttests. Erhärtet sich für den Hausarzt der Verdacht einer psychischen Erkrankung, wird er den Betroffenen an einen Facharzt für Neurologie bzw. Psychiatrie überweisen. Dieser kann dann die Diagnose Burn-Out stellen.

Umfrage Faktoren eines Burn-out Syndrom

Burn-out-Syndrom – Diagnose und Fragebögen

Die Symptome könnten auch auf ernsthafte psychische Erkrankungen hindeuten. Deshalb sollte eine Diagnose nur von einem Facharzt erstellt werden. Anonyme Tests können keinen Beleg für einen Burnout liefern.[21] Das gilt auch für die inzwischen unübersehbare Vielfalt an Ratgebern von Journalisten und anderen Laien. Der Facharzt sollte entscheiden, welches Diagnoseinstrument er einsetzt. Beispiele für Diagnose-Methoden sind…

Quelle: http://de.wikipedia.org

Die Behandlungsoptionen bei einem Burn-Out-Syndrom

Grundsätzlich gilt es zunächst, die Ursache für das Auftreten der Burn-Out Symptome festzustellen. Dies kann im Rahmen einer Gesprächstherapie geschehen. Diese erfordert vom Betroffenen jedoch aktive Mitarbeit und Geduld, denn nicht immer gestaltet sich die Ursachenfindung als einfach. Schließlich können die Ursachen ebenso komplexer Natur sein wie das Leben eines Menschen im Allgemeinen.

Gute Erfolge bei der Behandlung von Burn-Out Symptomen konnte man mit verhaltenstherapeutischen Verfahren erzielen. Begleitend hierzu und zur Linderung der Burn-Out Symptome kann eine medikamentöse Therapie sinnvoll sein. Jedoch dauert es in der Regel einige Wochen, ehe die Psychopharmaka entsprechend anschlagen. Auch in diesem Fall ist Geduld also vom Patienten notwendig. Eine spontane Heilung über Nacht wird es bei einem Burn-Out-Syndrom nicht geben.