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Viele Menschen dürften das Problem kennen: Man liegt oder sitzt ganz entspannt, doch in dem Moment, wenn man dann aufsteht, überkommt einen das Gefühl, der Raum würde schwanken, sich drehen oder bewegen.
Dieses Phänomen kann bereits innerhalb weniger Sekunden schon wieder vorbei sein; es können sich zu den heftigen Schwindelattacken aber auch noch weitere Symptome, wie Sehstörungen, leichtes Taumeln, Schweißausbrüche oder Übelkeit gesellen. Die durch Aufstehen entstandenen Schwindelgefühle werden unter dem Begriff Lagerungsschwindel zusammengefasst.
Wie kommt es zu Lagerungsschwindel?
Um diese Frage beantworten zu können, muss man sich zunächst einmal mit der Funktionsweise des Gleichgewichts im menschlichen Körper auseinandersetzen. Das Gleichgewichtsorgan befindet sich im Innenohr. Von den Augen und den Sinneszellen wird die derzeitige Körperhaltung registriert und diese Information anschließend an das Gehirn weitergeleitet. Sollte eines dieser feinfühligen Informationssysteme nicht einwandfrei funktionieren, kommt es beim Betroffenen zu einem Gefühl des Schwindels. Diese Reaktion ist bei extrem schnellen Bewegungen, etwa bei einer Achterbahnfahrt ganz natürlich. Sollte der Schwindel jedoch immer dann auftreten, wenn man den Kopf schnell dreht oder plötzlich aufsteht, kommt es im Gehirn zu einer kurzzeitigen Verminderung der Durchblutung. Sollte dieses Schwindelgefühl nicht sofort wieder verschwinden, ist dies für den Betroffenen zuerst einmal natürlich unangenehm und lästig, in den meisten Fällen jedoch völlig harmlos. Möchte man den einfachen Lagerungsschwindel vermeiden, ist es ratsam, langsam und nicht ruckartig aufzustehen und auf plötzliche Drehungen des Kopfes zu verzichten.
Und was, wenn der Schwindel nicht aufhört?
Sollte der Schwindel nach dem Aufstehen über einen längeren Zeitraum anhalten oder andere Beschwerden hinzukommen, wie Benommenheit, Übelkeit, Kopfschmerzen, Seh- und Hörstörungen, sollte man den Gang zum Arzt nicht hinauszögern. Anhand verschiedener Untersuchungen kann der Mediziner herausfinden, welche Ursachen für den Schwindel verantwortlich sind. Die meisten dieser Ursachen sind vollkommen harmlos und lassen sich heutzutage recht einfach behandeln. Möglich sind beispielsweise ein zu hoher oder niedriger Blutdruck, eine Erkrankung des Innenrohres oder eine Auswirkung von eingenommenen Medikamenten. In manchen Fällen können jedoch auch eine Unterzuckerung, übermäßiger Alkoholgenuss oder eine Verkalkung der Arterien im Gehirn Grund für diese Schwindelattacken sein.
Mögliche Ursache: Die Halswirbelsäule
Nicht selten sind auch Blockaden an der Halswirbelsäule Grund für Schwindelattacken nach schnellen Bewegungen. Wenn die Muskeln im Bereich der Halswirbelsäule hart verspannt sind, werden die Gleichgewichtsrezeptoren, die sich in der Muskulatur am Hinterkopf befinden, abgeklemmt, was zu Schwindelgefühlen führen kann. Sollte man also regelmäßig unter Schmerzen am Hinterkopf, hartnäckigen Nackenverspannungen und Schmerzen am Schulterblatt leiden, und dann beim Aufstehen oder schnellen Kopfbewegungen Schwindelgefühle verspüren, kann man davon ausgehen, dass Verschleißerscheinungen an den Halswirbeln der Grund hierfür sind.
Der häufigste Grund: Störungen im Innenohr
Am häufigsten ist der Grund für Schwindel bei schnellen Kopfbewegungen allerdings im Innenohr zu suchen. In diesem befinden sich kleine Steinchen, die in manchen Fällen verklumpen und in der Folge Auslöser für unangenehme Schwindelanfälle sein können.
So lässt sich Schwindel beim Aufstehen vermeiden und behandeln
Die Art der Therapie bei Schwindel beim Aufstehen hängt natürlich von der jeweiligen Ursache ab, die am besten ärztlich abgeklärt werden sollte. Bei Blutdruckschwankungen etwa hilft regelmäßige Bewegung und/oder die Einnahme passender Medikamente aus, um Schwindelgefühle zu beseitigen. Sollte der Schwindel von der Halswirbelsäule kommen, können manuelle Therapien, Krankengymnastik oder Osteopathie Abhilfe schaffen. Bei Verklumpungen im Innenohr sind in der Regel verschiedene Lagerungsübungen vielversprechende Therapieansätze.
Einfache Tricks für den Alltag gegen Schwindel beim Aufstehen
- Regelmäßige Bewegung in den Alltag einbauen: Bewegt man sich regelmäßig und ist körperlich aktiv, wird das Herz-Kreislauf-System gestärkt, was Schwindelanfällen entgegenwirken kann.
- Langsames Aufstehen: Sollte man immer wieder unter Schwindelattacken leiden, nimmt man sich am besten etwas Zeit beim Aufstehen. Anstatt schnell vom Sofa oder aus dem Bett aufzuspringen, lieber erst einmal gerade hinsetzen, etwas warten und erst danach ganz erheben.
Extra Tipp: Um die Blutzirkulation zu unterstützen, kann es zusätzlich helfen, die Beinmuskulatur im Liegen etwas zu bewegen, ehe man sich in die Vertikale bewegt. - Viel trinken: Eine regelmäßige und ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist generell sehr empfehlenswert. Durch Flüssigkeitsmangel kann der Blutdruck gesenkt werden, was zu Schwindelattacken führen kann. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme zu achten, wenn man immer wieder unter Lagerungsschwindel zu leiden hat.
- Kaffee am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen: Tatsächlich kann das braune Energiegetränk dabei helfen, gut und schwindelfrei in den Tag zu starten. Durch das im Kaffee enthaltene Koffein wird der Blutdruck gesteigert, was Schwindelattacken minimieren kann.