Wie äußert sich eine depressive Verstimmung?

Eine depressive Verstimmung kann anhand verschiedener Symptome erkannt werden. Problematisch hieran ist die Tatsache, dass zahlreiche Depression Symptome ähnlich den Anzeichen bei einem Chronischen Erschöpfungssyndrom sind.

Auch Burn-Out Symptome sind Depression Symptomen mitunter sehr ähnlich, sodass eine genaue Abgrenzung zwischen einer Depression und einem Burn-Out-Syndrom nicht immer einfach ist.

Frauen erkranken im Allgemeinen häufiger unter einer depressiven Verstimmung als Männer. Der genaue Grund hierfür ist nicht bekannt, Mediziner vermuten jedoch, dass die Ursache hierfür häufige Hormonschwankungen durch den eventuellen Zyklus sein kann.

Bei leichten depressiven Verstimmungen klagen Betroffene vielfach unter einer gedrückten Stimmung. Die Motivation zu verschiedenen Aktivitäten fällt sehr schwer und frühere Interessen und der Kontakt zu Bekannten und Freunden scheint betroffenen Personen keine Freude mehr zu bereiten. Kaum etwas kann sie aufheitern und scheinbar ist ihnen die Fähigkeit zur Freude abhanden gekommen. Vielfach leidet in der Folge das Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl von Personen, die an einer depressiven Verstimmung erkrankt sind. Die Gedanken werden von Schuldgefühlen und Überlegungen um die eigene Wertlosigkeit dominiert.

Auch wenn betroffene Personen häufig über eine große Müdigkeit berichten, haben sie Probleme damit, einzuschlafen oder durchzuschlafen. Vielfach wachen sie bereits sehr früh am Morgen mit einer extrem schlechten Stimmung auf, wobei sich der seelische Zustand gegen Abend hin etwas bessert.

Rentenzugänge aufgrund psychischer Störungen in Deutschland 2000-2010

Chartgrafik: Männer und Frauen - Rentenzugänge aufgrund psychischer Störungen in Deutschland 2000-2010

Geschlechtsspezifische Unterschiede bei einer Depression

Die Symptomatik einer Depression kann sich bei Frauen und Männern auf unterschiedliche Weise ausprägen. Bei den Kernsymptomen sind die Unterschiede gering. Während bei Frauen eher Phänomene wie Mutlosigkeit und Grübeln verstärkt zu beobachten sind, gibt es bei Männern deutliche Hinweise darauf, dass eine Depression sich auch in einer Tendenz zu aggressivem Verhalten niederschlagen kann.[5]

Quelle: http://de.wikipedia.org


Zu den typischen Symptomen bei einer depressiven Verstimmung zählen unter anderem:

  • gedrückte Stimmung
  • große Müdigkeit
  • Antriebsmangel
  • sozialer Rückzug bis zur Isolation
  • Freudlosigkeit
  • Interessenverlust
  • leichte Reizbarkeit
  • grundlose Anspannung
  • Nervosität
  • körperliche Beschwerden für die sich keine organischen Ursachen finden lassen
  • Schlafstörungen
  • Essstörungen: Appetitmangel oder Heißhunger
  • Verdauungsprobleme

Welche Ursachen können für eine depressive Verstimmung in Frage kommen?

Grundsätzlich können depressive Verstimmungen die verschiedensten Ursachen haben. Für eine saisonal abhängige Depression, die auch als Winterdepression bezeichnet wird, ist in der Regel ein Lichtmangel verantwortlich zu machen, der vorwiegend in den kalten Herbst- und Wintermonaten auftritt. Durch die kürzer werdenden Tage wird dem Körper ein veränderter Tag-Nacht-Rhythmus signalisiert. In der Folge geraten Botenstoffe im Gehirn und Hormone aus ihrer natürlichen Balance, was zu Stimmungsschwankungen und der Winterdepression führen kann.

Auch einschneidende Erlebnisse, wie beispielsweise der Tod eines nahestehenden Menschen oder der Verlust des Arbeitsplatzes sowie dauerhafter Stress in der Arbeit oder im privaten Bereich beeinflussen den Nervenstoffwechsel und können als Ursachen für eine depressive Verstimmung in Frage kommen.

Eine große Bedeutung bei der Entstehung einer depressiven Verstimmung spielen Botenstoffe im Gehirn, sogenannte Neurotransmitter. Ohne diese könnte keine Signalübertragung im menschlichen Gehirn stattfinden. Serotonin, Endorphine, Noradrenalin und Dopamin gehören zu den wichtigsten und bekanntesten Botenstoffen. Sie können vom Körper selbst produziert werden und liegen in einem bestimmten Verhältnis zueinander vor. Wenn dieses Verhältnis gestört ist, beispielsweise weil einer der Botenstoffe nicht in ausreichender Menge produziert werden kann, macht sich dies in bestimmten Gefühlen, einer bestimmten Wahrnehmung oder einem bestimmten Verhalten bemerkbar.

Noradrenalin in Kombination mit Dopamin ist beispielsweise verantwortlich für erfreuliche und angenehme Gefühle. Ein zu niedriger Spiegel an Dopamin führt entsprechend zu Traurigkeit und Niedergeschlagenheit.

Serotonin ist für Zufriedenheit, Ruhe, Ausgeglichenheit und Gelassenheit verantwortlich. Zudem werden durch Serotonin Ängste, Hungergefühle, Kummer und Sorgen reduziert.

Noradrenalin wiederum sorgt dafür, dass der Körper aufmerksam, wach und motiviert ist.

Endorphine letztlich zählen zu den körpereigenen Schmerzkillern. Sollte der Endorphinspiegel entsprechend niedrig sein, werden Schmerzen stärker wahrgenommen.

Auch genetische Ursachen können eine Depression begünstigen

Familien-, Zwillings- und Adoptionsstudien belegen eine genetische Disposition für Depression. Zwillingsstudien zeigen, dass im Vergleich zu Effekten der gemeinsamen familiären Umgebung genetischen Faktoren eine entscheidende Bedeutung zukommt.[27] So sei das Risiko für Kinder, bei denen ein Elternteil depressiv erkrankt ist, bei 10–15 %, ebenfalls zu erkranken, und bei vorhandener Erkrankung beider Elternteile bei 30–40 %.

Quelle: http://de.wikipedia.org


Störungen im Haushalt der Botenstoffe können depressive Verstimmungen hervorrufen und verschiedene Ursachen haben:

  • Genetische Faktoren
  • schwere Erkrankungen
  • Medikamente
  • Alkohol
  • Drogen
  • sonstige Gifte
  • gestörter Tag- und Nachtrhythmus

Wie kann die Diagnose bei einer depressiven Verstimmung gesichert werden?

Sollte der Arzt eine depressive Verstimmung vermuten, spielt die Krankheitsgeschichte des Betroffenen eine große Rolle. Diese ist für die Diagnose unverzichtbar. Entsprechend sollte der Patient dem Arzt möglichst lückenlos seine beobachteten Symptome schildern. In diesem Zusammenhang kann es sich bewähren, ein „Symptomtagebuch“ zu führen, in der sämtliche Symptome aufgeschrieben werden. Am besten geschieht dies mit Angabe des Tages und der Uhrzeit, sodass mögliche Zusammenhänge für das Auftreten der depressiven Verstimmung bestimmt werden können.

Da Depression Symptome den Anzeichen verschiedener körperlicher Erkrankungen ähnlich sein können, wird der Arzt zunächst andere Krankheiten ausschließen. Dies geschieht durch verschiedene körperliche Untersuchungen. Entsprechend lange kann es dauern, ehe die Diagnose depressive Verstimmung gestellt werden kann. Der Patient sollte somit geduldig sein und alle empfohlenen Untersuchungen durchführen lassen.

Diagnose: Depressive Verstimmung

Da die Depression eine sehr häufige Erkrankung ist, sollte sie bereits vom Hausarzt erkannt werden, was aber nur in etwa der Hälfte aller Fälle gelingt. Manchmal wird die Diagnose erst von einem Psychiater, von einem Arzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie oder von einem psychologischen Psychotherapeuten gestellt.

Quelle: http://de.wikipedia.org

Welche therapeutischen Möglichkeiten bestehen bei einer depressiven Verstimmung?

Bei einer depressiven Verstimmung kommt eine Therapie zum Einsatz, die sich in erster Linie nach dem Ausmaß der jeweiligen Beschwerden richtet. Diese können von Mensch zu Mensch ganz verschieden ausfallen. Bereits einfache Therapiemaßnahmen helfen vielfach gegen leichte depressive Verstimmungen. Regelmäßige Spaziergänge, eine kohlenhydratreiche Ernährung sowie ausreichend sportliche Aktivitäten sorgen dafür, dass die Produktion von Serotonin im Gehirn angekurbelt wird. Bei länger anhaltenden und stärkeren Beschwerden ist es jedoch angebracht, zu einem Arzt zu gehen.

Vielfach setzt eine Therapie genau dort an, wo depressive Verstimmungen entstehen: bei den Botenstoffen im Gehirn. Durch Medikamente kann die Ausschüttung der Neurotransmitter beeinflusst werden, was letztlich deutlichen Einfluss auf die Stimmung und das Allgemeinbefinden des Betroffenen haben wird.

Entsprechend können Antidepressiva für eine erste Linderung verwendet werden, die vom Arzt verschrieben werden. Es dauert in der Regel ein bis zwei Wochen, bis sich die volle Wirksamkeit dieser Psychopharmaka bemerkbar machen wird.

Begleitend hierzu kann eine Lichttherapie vom Arzt verordnet werden, bei der man erstaunliche Erfolge bei der Behandlung von Depressionspatienten erzielen konnte. Hierbei wird der Patient einer Lichtquelle ausgesetzt, die dem natürlichen Sonnenlicht ähnlich ist. Diese Behandlung muss regelmäßig durchgeführt werden und dauert jeweils etwa 30 bis 60 Minuten. Insbesondere bei saisonal bedingten depressiven Verstimmungen kann eine solche Lichttherapie eine deutliche Besserung herbeiführen.

Behandlung einer Depression

Depressionen können in der Regel gut behandelt werden. In Frage kommen die Psychotherapie, physikalische Maßnahmen oder eine medikamentöse Behandlung mit Antidepressiva. Häufig wird auch eine Kombination aus medikamentöser und psychotherapeutischer Behandlung angewandt.

Quelle: http://de.wikipedia.org


Häufig können ungelöste Konflikte, Traumata oder psychosoziale Probleme Auslöser einer depressiven Verstimmung sein
. Ebenso wie bei einem Burn-Out-Syndrom kann auch eine permanente Überforderung zu den typischen Depression Symptomen führen. In diesem Fall ist es angebracht, professionelle Hilfe bei einem Psychotherapeuten in Anspruch zu nehmen. Je nach Ausprägungsgrad der depressiven Verstimmung wird dieser eine Gesprächstherapie, Familientherapie, eine körperorientierte Therapie, eine Sozialtherapie oder eine andere Therapieformen empfehlen.

Anzahl stationärer Behandlungen an rezidivierender Depression 2000-2010 (Deutschland)

Chartgrafik: Anzahl stationärer Behandlungen an rezidivierender Depression 2000-2010 (Deutschland)

Links: