Was sind die typischen Symptome bei einer depressiven Verstimmung?

Traurig oder niedergeschlagen ist jeder Mensch einmal in seinem Leben. Vor allem beim Verlust eines geliebten Menschen sind Phasen der Traurigkeit vollkommen normal. Eine depressive Verstimmung hingegen unterscheidet sich deutlich von dieser begründeten und vergleichsweise kurzfristigen Trauer.

Menschen, die unter einer depressiven Verstimmung zu leiden haben, verbringen vielfach Monate oder sogar Jahre in einer tiefen Niedergeschlagenheit. Problematisch ist, dass die Übergänge von einer begründeten Trauer in eine depressive Verstimmung manchmal fließend sein können. Dies macht es für Betroffene und ihr Umfeld sehr schwierig, die Symptome einer depressiven Verstimmung richtig zu erkennen.

Vielfach erinnern die Symptome einer depressiven Verstimmung an Burn-Out Symptome. Tatsächlich sind die Auswirkungen einer depressiven Verstimmung und von einem Burn-Out-Syndrom sehr ähnlich. Dies macht die eindeutige Diagnose auch für einen Facharzt äußerst schwierig.

Typisch für eine depressive Verstimmung sind verschiedene Symptome, die an die Symptomatik beim Chronischen Erschöpfungssyndrom erinnern, allerdings nicht bei jedem Betroffenen in gleichem Maße vorkommen müssen.

Als besonders häufig zu beobachtende Depression Symptome zählen unter anderem:

  • verringertes Interesse an Unternehmungen mit Freunden oder der Familie
  • große Müdigkeit tagsüber und Schlafstörungen nachts
  • extreme innere Unruhe oder Lethargie
  • Appetitlosigkeit
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Selbstmordgedanken
  • geringes Selbstbewusstsein
  • dauerhaft gedrückte Stimmung

Charakteristisch für eine depressive Verstimmung ist eine große innere Leere, die Grund für die Niedergeschlagenheit der Betroffenen ist. Personen, die unter einer depressiven Verstimmung leiden, berichten vielfach darüber, dass sie sich innerlich und emotional wie tot fühlen.

Dieses innere Leiden kann sich auch in körperlichen Symptomen bemerkbar machen, die auf den ersten Blick nicht unbedingt einer depressiven Verstimmung zuzuordnen sind. Kopf- und Nackenschmerzen, Ohrenschmerzen oder Kreislaufprobleme können ebenso mit einer Depression in Verbindung gebracht werden wie mit einer anderen körperlichen oder psychischen Erkrankung.

Bei einer depressiven Verstimmung geraten Psyche und Körper in ein Ungleichgewicht. Wenn die Seele leidet, wird auch der Körper irgendwann in Mitleidenschaft gezogen. Hierdurch erklären sich einige psychosomatischen Symptome, die mit einer depressiven Verstimmung einhergehen.

Welche Behandlungsoptionen bestehen bei einer depressiven Verstimmung?

Die Schulmedizin kennt mittlerweile zahlreiche Antidepressiva, die je nach Ausprägung der Symptome eingesetzt werden können. Die meisten dieser Psychopharmaka zeigen in den ersten ein bis zwei Wochen der Einnahme verschiedene Nebenwirkungen, die im Laufe der Zeit jedoch nachlassen. Oftmals müssen verschiedene Medikamente getestet werden, ehe ein Präparat gefunden wurde, das verträglich und wirksam zugleich ist. Wichtig hierbei ist, dass die entsprechenden Psychopharmaka vom Betroffenen zuverlässig und regelmäßig in ausreichender Dosis eingenommen werden müssen.

Grundsätzlich verfolgen Antidepressiva eine Steigerung des Antriebs sowie eine Stimmungsaufhellung beim Betroffenen. Dieser Effekt stellt sich in der Regel nach etwa zwei bis drei Wochen ein.

Zudem existieren weitere Medikamente, die vorwiegend in den Haushalt der chemischen Botenstoffe im Gehirn des Patienten eingreifen. Je nach vorherrschenden Symptomen kommen andere Medikamente zum Einsatz. Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie das natürliche Gleichgewicht der Neurotransmitter im Gehirn des Betroffenen wiederherstellen sollen.

Begleitend zu einer medikamentösen Einstellung sollte der Patient professionelle Unterstützung von einem Psychotherapeuten erhalten. Verhaltenstherapeutische Verfahren konnten große Erfolge bei der Heilung von depressiven Verstimmungen erzielen. Im Rahmen einer Gesprächstherapie gilt es, die Ursachen für das Auftreten der depressiven Verstimmung zu ermitteln.