Ständige Müdigkeit und Antriebslosigkeit?

Sie fühlen sich ständig müde und schlapp? Neben psychischen Gründen können auch körperliche Krankheiten die Müdigkeit Ursachen sein. Als neues Volksleiden und Grund für ständige Müdigkeit und Antriebslosigkeit kommt auch das chronische Erschöpfungssyndrom, kurz CFS genannt, in Frage.

Die Symptome beim CFS ähneln denen einer Depression oder eines Burnouts. Zudem überschneiden sich die Anzeichen für ein CFS mit denen vieler anderer Krankheiten, was die eindeutige Diagnosefindung als sehr schwierig gestaltet. Auch die Ursache für das chronische Erschöpfungssyndrom ist bisher unklar. Zudem existiert kein bestimmter Test, der eindeutig beweisen kann, ob eine Person unter CFS leidet. Mediziner konnte jedoch beobachten, dass Frauen häufiger an CFS erkranken als Männer und entsprechend häufiger unter ständiger Müdigkeit leiden.

Wie sieht der Alltag von CFS-Betroffenen aus?

Der Alltag gestaltet sich für Personen, die unter dem chronischen Erschöpfungssyndrom leiden, als sehr schwierig. Ständige Müdigkeit und Antriebslosigkeit sorgen dafür, dass jeder Tag buchstäblich zur Qual wird. Betroffene Personen möchten jeden Tag einfach nur irgendwie schnell hinter sich bringen und haben entsprechend wenig Lebensfreude. Vielfach kann beobachtet werden, dass sich CFS-Patienten mehr und mehr zurückziehen und soziale Kontakte meiden. Ständige Müdigkeit zwingt Betroffene geradezu, den ganzen Tag im Bett zu bleiben und mehr zu schlafen, als für den Körper gesund ist. Entsprechend raten Mediziner CFS-Patienten sich möglichst regelmäßig an der frischen Luft zu bewegen. Sportliche Betätigung ist auch beim chronischen Erschöpfungssyndrom das A und O und sorgt für einen Ausstoß von Glückshormonen, die einen positiven Einfluss auf den Körper und die Psyche der Betroffenen ausüben. Da sich für CFS-Patienten bisher keine medikamentöse Therapie als verlässlich und erfolgreich erwiesen hat, bleibt regelmäßige Bewegung das erste Mittel der Wahl gegen ständige Müdigkeit.

Therapie beim chronischen Müdigkeitssyndrom

Das chronische Müdigkeitssyndrom tritt vor allem zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr auf, kann jedoch auch bereits bei Kindern und Jugendlichen vorkommen. Ohne therapeutische Interventionen können sich die meisten Kinder und Jugendlichen innerhalb von fünf Jahren wieder erholen, während dies bei Erwachsenen komplett anders aussieht. Etwa die Hälfte der betroffenen Erwachsenen Personen plagt auch nach einem Zeitraum von fünf Jahren noch über verschiedene Symptome, wie etwa ständige Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten.

Natürlich schreitet auch die Forschung im Bereich des chronischen Müdigkeitssyndroms stetig voran. Somit sind in den vergangenen Jahren neue Behandlungsverfahren für CFS hinzugekommen. Jedoch kann bis heute keine einheitliche Therapieempfehlung ausgesprochen werden. Einige Therapien beispielsweise zielen primär auf den adäquaten Umgang mit den Beschwerden ab, während andere mehr Wert auf die Linderung der Symptome und Auswirkungen von CFS legen.

Der lange Weg zur Diagnosefindung bei CFS

Grundsätzlich kann die Diagnose CFS nur von einem Facharzt getroffen werden. Erste Anlaufstelle für Betroffene bildet oftmals der Hausarzt. Diesem sollten die beobachteten Symptome möglichst vollständig berichtet werden. Nachdem körperliche Erkrankungen für das Auftreten der ständigen Müdigkeit und Erschöpfung ausgeschlossen werden konnten, wird der Hausarzt den Patienten zu einem psychiatrischen Facharzt überweisen. Dieser wird anhand von verschiedenen Tests und Gesprächen mit dem Patienten die Diagnose chronisches Müdigkeitssyndrom stellen können. Oftmals endet hiermit eine lange Ärzte-Odyssee für betroffene Personen. Um die Krankheit letztlich zu überwinden, benötigt es von betroffenen Personen vor allem Geduld und eine aktive Mitarbeit in der Therapie.