Panikattacken engen das Leben des Betroffenen sicherlich sehr ein und machen es unnötig schwierig. Grundsätzlich erfüllt Angst jedoch eine wichtige Schutzfunktion für den Körper. Sie warnt den Menschen davor, seine Gesundheit oder sein Leben aufs Spiel zu setzen. Bei Panikattacken, die zum Beispiel bei einer Neurose, einer Angststörung und einer Erkrankung, die manisch depressiv ist, auftreten können, verselbstständigt sich Angst jedoch über die Maßen, obwohl keine reale Bedrohung zu erkennen ist. Auch eine soziale Phobie geht vielfach mit Panikattacken einher. Bei einer Panikattacke werden harmlose körperliche Anzeichen, wie beispielsweise ein Kloß im Hals, Übelkeit oder eine Beschleunigung der Atmung vom Gehirn fälschlicherweise als Bedrohung bewertet. In der Folge kann sich eine Erwartungsangst entwickeln, durch die wiederum weitere körperliche Veränderungen provoziert werden. Durch diese Verstärkung der Symptome wird dieser Prozess weiter hochgeschaukelt, was letztlich erneute Panikattacken zur Folge hat.
Um Panikattacken überwinden zu können, existieren verschiedene Bewältigungsstrategien, die im Folgenden näher dargestellt werden sollen.
Verstehen Sie den Angstkreislauf
Zunächst müssen Sie einmal den verhängnisvollen Kreislauf der Angst und dessen Aufrechterhaltung verstehen, denn nur wenn Sie den leicht durchschaubaren Mechanismus der Verstärkung von Angst verstanden haben, können Sie die Situation kontrollieren und aktiv steuern. Hierzu müssen Sie der Angst zukünftig ins Gesicht blicken und alle Vermeidungsstrategien ablegen. Machen Sie sich immer bewusst, dass Angstreaktionen des Körpers nicht gefährlich sind, sondern das Überleben der Menschheit gesichert haben. Ein Gefühl der Angst ist daher grundsätzlich sinnvoll und nützlich. Fürchten Sie sich nicht mehr vor einem erneuten Angstanfall, wird der Adrenalinschub ausbleiben, der zu einer erneuten Panikattacken führen kann.
Wertvolle Tipps für akute Panikanfälle
- Auch wenn es schwer erscheinen mag, aber laufen Sie Ihrer Angst nicht davon. Lernen Sie hingegen nach und nach sich mit ihr auseinanderzusetzen und verzichten Sie auf Vermeidungs- und Fluchtstrategien.
- Machen Sie sich bewusst, dass eine Panikattacke stets nur von begrenzter Dauer ist. In aller Regel dauert eine Panikattacke nicht länger als 30 Minuten. Sie selbst haben sicherlich schon einmal die verschiedenen Phasen einer Panikattacke erlebt: Zunächst flutet sie an und erreicht nach einigen Minuten ihr Maximum. Hiernach flutet die Attacke allmählich ab, sodass Sie bereits erfahren haben, dass der Zustand nicht bedrohlich ist, sondern vergeht. Es ist aus diesem Grund durchaus ratsam, das Angsterleben zuzulassen und sich bewusst zu machen, so nehmen Sie dem Ganzen die Erwartungsangst.
- Versuchen Sie veränderte körperliche Symptome, wie beispielsweise eine beschleunigte Atmung oder einen schnelleren Herzschlag nur zu registrieren und nicht als gefährlich einzustufen. Sagen Sie sich immer wieder, dass dies nicht gefährlich ist, sondern sich der Zustand im Laufe der nächsten Minuten wieder normalisieren wird.
- Suchen Sie sich eine Ausdauersportart. Hierbei wird Ihnen bewusst, dass eine beschleunigte Atmung und ein schnellerer Herzschlag zu den ganz natürlichen Körperreaktionen zählen, von denen keine wirkliche Gefahr ausgeht. Dies wird Ihr Vertrauen in Ihren eigenen Körper steigern.
- Konfrontieren Sie sich mit Orten, an denen Panikattacken bei Ihnen aufgetreten sind. Wenn eine erneute Panikattacke auftreten sollte, versuchen Sie diese auszuhalten. Sie werden merken, dass die Angst vorübergehen wird und bei jedem weiteren Versuch geringer ausfällt.
- Den Kampf gegen Panikattacken haben Sie erfolgreich gewonnen, wenn Sie Ihre Angst vor Panikattacken als unbegründet ansehen können.