Neurose: Eine Vielzahl an psychischen Erkrankungen

Die Neurose ist eine psychische Erkrankung, für deren Auftreten keinerlei körperliche Gründe verantwortlich sind. Von einer Neurose abzugrenzen ist die Psychose, für die körperliche Gründe – oder auch ein Medikamenten- oder Drogenmissbrauch – verantwortlich zu machen sind.

Grundsätzlich lassen sich unter dem Begriff Neurose mehrere psychische Störungen zusammenfassen, deren Ausprägung sehr unterschiedlich sein kann. Eine soziale Phobie fällt beispielsweise ebenso in den Bereich der Neurosen wie eine Angststörung oder weitere Symptome, die vor allem bei Menschen auftreten, die manisch depressiv sind.

Was sind die typischen Symptome einer Neurose?

Die ersten Symptome einer Neurose, die auch als Brücken- oder Frühsymptome bezeichnet werden, können bereits im Kindes- oder Jugendalter auftreten. Die Liste der möglichen Symptome einer Neurose ist generell sehr lang und umfasst Ängstlichkeit ebenso wie Panikattacken, Zwänge, Unsicherheit, vegetative Beschwerden sowie Übelkeit und Erbrechen. Ebenso können auch Essstörungen oder Stottern typisch für die Symptome einer Neurose sein.

Die Diagnose einer Neurose

Grundsätzlich wird eine Neurose heutzutage nicht mehr als solche diagnostiziert, da es sich bei der Neurose um einen Überbegriff verschiedener psychischer Erkrankungen handelt. Der Begriff der Neurose ist heutzutage daher sehr weit gefasst und kann eine Vielzahl an verschiedenen Funktionsstörungen beschreiben.

Gestellt werden kann die Diagnose einer Neurose von einem Psychiater oder einem Psychologen. Dies ist dann der Fall, wenn dem Betroffenen die eigene Erkrankung bewusst ist und die Störungen eindeutig psychische und keine körperlichen Ursachen haben. Die Krankheitseinsicht sowie Geschäftsfähigkeit muss für die Diagnose einer Neurose beim Betroffenen erhalten bleiben und muss durch einen Konflikt in der frühen Kindheit ausgelöst worden sein.

Die Therapie einer Neurose

Wie schon erwähnt handelt es sich bei einer Neurose um einen Sammelbegriff für eine Vielzahl an psychischen Erkrankungen. Die Medizin nimmt dennoch heutzutage an, dass alle verschiedenen neurotischen Erkrankungen eine zentrale Gemeinsamkeit haben, nämlich ein aus den Fugen geratenes Gleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn des Betroffenen. Diese Botenstoffe sind verantwortlich für die Übertragung von Signalen. Ein solches Ungleichgewicht kann durch die Verabreichung von Antidepressiva ausgeglichen werden. Diese bewirken letztlich eine Abschwächung der verschiedenen Symptome, was zu einer Erhöhung der Lebensqualität für den Betroffenen führt.

Grundsätzlich stützt sich die Therapie bei einer Neurose auf zwei zentrale Bereiche: Zum einen die unterstützende Wirkung von Psychopharmaka und zum anderen eine Psychotherapie. In einer solchen Therapie können die Ursachen für das Auftreten der Neurose geklärt werden. Die alleinige Gabe von Antidepressiva kann letztlich nur die Symptomatik abschwächen, jedoch nicht bei der Ursachenforschung behilflich sein. Nur wenn die Gründe für das Auftreten der Neurose gefunden werden können, besteht die Chance auf eine langfristige Heilung. Dies erfordert vom Betroffenen jedoch eine Menge Geduld und Disziplin sowie eine aktive Mitarbeit bei den verschiedenen Therapieformen.

Als besonders erfolgversprechend hat sich bei der Therapie einer Neurose eine Verhaltens- in Kombination mit einer Gesprächstherapie erwiesen. In jedem Fall muss man sich als Betroffener bewusst sein, dass die Heilung einer Neurose nicht über Nacht erfolgen kann. Je frühzeitiger eine Neurose erkannt werden kann, umso besser sind die Heilungschancen. Entsprechend sollte man sich nicht aus falscher Scham den Gang zum Psychiater hinauszögern, wenn man den Verdacht hat, unter einer Neurose zu leiden.