Hat eine Person eine Manie, fühlt sie sich ganz hervorragend, ist euphorisch und zu außergewöhnlichen Leistungen fähig. Jedoch verändert sich die Realität im Blick von Personen, deren Verhalten manisch depressiv geprägt ist, und das ganze Leben erscheint ihnen spielend leicht. Was zunächst so schön klingt, kann jedoch sehr gefährlich werden. Ängste oder eine Angststörung sind Patienten, deren Verhalten manisch depressiv geprägt ist, fremd und entsprechend begeben sich oftmals in risikoreiche Situationen.
Sollten sich solche Manien mit Depressionen abwechseln, ist die betroffene Person manisch depressiv. Kennzeichnend hierfür ist, dass nach dem Höhenflug ein tiefer Absturz kommt. Dies kann aus heiterem Himmel und ohne jeglichen Grund geschehen und entsprechend zu dramatischen Situationen führen. Personen, die manisch depressiv sind, haben ein deutlich erhöhtes suizidales Risiko.
In vielen Fällen lässt sich eine Manie nicht eindeutig von einer Depression trennen. Eine Depression ist in einer Manie in vielen Fällen bereits angelegt, sodass Mischformen sehr häufig vorkommen. Betroffene balancieren sprichwörtlich auf einem Drahtseilakt, bei dem jederzeit das Gleichgewicht verloren gehen kann.
In der Medizin nennt man ein Verhalten, das manisch depressiv geprägt ist, auch Bipolare Störung. Besonders bei kreativen Personen ist diese Krankheit sehr weit verbreitet. Vielfach zeigt sie sich zum ersten Mal bereits im jugendlichen Alter. Ist eine Person manisch depressiv, muss sie mit dieser Krankheit leben, denn eine Heilung dieser psychischen Erkrankung ist bisher nicht möglich. Bei schwachen Ausprägungen kann eine Psychotherapie helfen, doch in den meisten Fällen sind Medikamente notwendig, um die Symptome dieser psychischen Erkrankung abzuschwächen. In der Regel gestaltet es sich als sehr schwierig, die Ursache für das Auftreten dieser psychischen Erkrankung zu finden. Auch für erfahrene Psychotherapeuten ist dies keine leichte Aufgabe.
Was tun bei einer manisch depressiven Erkrankung?
Nicht jede Stimmungsschwankung muss krankhaften Ursprungs sein. Wenn sich die Extreme jedoch häufig abwechseln und für Sie ein großer Leidensdruck entsteht, sollten Sie unbedingt professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Erste Anlaufstelle sollte in diesem Fall Ihr Hausarzt sein. Dieser wird Sie dann gegebenenfalls an einen Psychiater bzw. Psychologen überweisen. Mithilfe von Psychopharmaka können die Symptome einer Erkrankung, die manisch depressiv geprägt ist, deutlich abgeschwächt werden. Panikattacken oder die Auswirkungen, die typisch für eine soziale Phobie oder einer Neurose im Allgemeinen sind, können somit reduziert werden. Ergänzend hierzu kann eine Verhaltens- oder Gesprächstherapie durchgeführt werden, bei der die Ursachen für das Auftreten der psychischen Erkrankung geklärt werden.
Denken Sie immer daran, dass eine manisch depressive Erkrankung Ihr gesamtes Leben negativ beeinflussen kann, wenn Sie auf eine Behandlung verzichten. Vor allem Ihr Berufsleben wird unter Ihrer Erkrankung spürbar leiden. Ähnliches kann auch auf Ihre Freundschaften oder Ihre familiären Beziehungen zutreffen. Allein aus diesem Grund sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, wenn Sie oder Ihr Umfeld das Gefühl haben, dass Sie unter einer manisch depressiven Erkrankung zu leiden haben. Auch wenn die Hemmschwelle, sich an einen Arzt wenden, hoch sein mag, denken Sie immer daran, dass eine psychische Erkrankung niemals ein Grund ist, um sich dafür schämen zu müssen. Wenn Sie sich in ärztliche Behandlung begeben, werden Sie mit Sicherheit schnell eine Erleichterung Ihrer Symptome erfahren können und merken, dass Sie mit dieser Erkrankung nicht alleine dastehen müssen.