Wenn die Psyche der Grund für Dauerschwindel ist

Die Psyche als Grund für Schwindel?

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Hinter dem Spruch „Da wird mir ganz schwindlig“ steckt mehr Wahrheit als man zunächst einmal denken mag. Tatsächlich können Phobien der Grund für dauerhafte Schwindelattacken sein.

Manche Menschen klagen von früh morgens bis spät abends über dauerhaften Schwindel. Sie selbst vergleichen dieses Gefühl mit einem permanenten Aufenthalt auf hoher See. Dauerhafter Schwindel kann tatsächlich eine extreme Belastung für die Betroffenen darstellen. Nicht ohne Grund existieren mittlerweile eigene Abteilungen, die sich mit Schwindel-Patienten beschäftigen, sogenannte Schwindelambulanzen. In diesen Ambulanzen zeigt sich häufig, dass als Ursache für den dauerhaften Schwindel keine körperlichen Ursachen vorliegen, sondern seelische.

Schwindelerkrankungen weit verbreitet

Schwindelerkrankungen sind hierzulande keineswegs vereinzelte Phänomene. Mediziner wissen, dass diese in Deutschland so häufig auftreten wie Kopfschmerzen. Untersuchungen haben ergeben, dass etwa zwölf Prozent aller Deutschen mindestens einmal im Leben unter Schwindelattacken zu leiden haben. In 30 Prozent dieser Fälle lassen sich psychische Erkrankungen als Grund für die Schwindelanfälle angeben.

Lange Ärzte-Odyssee für die Betroffenen

Als ob die Auswirkungen von dauerhaftem Schwindel nicht schon schlimm genug für die Betroffenen wären, so müssen sie vielfach wahre Ärzte-Marathons hinter sich bringen, ehe als Grund für die immer wiederkehrenden Schwindelanfälle die Psyche vermutet wird. Zuvor werden Patienten vielfach mit vagen Diagnosen abgespeist, wie etwa nicht genauer spezifizierbaren Problemen mit dem Herz-Kreislauf-System, Durchblutungsstörungen oder Blockaden an der Halswirbelsäule. In der Folge müssen sich Betroffene vielfach verschiedenen überflüssigen und wirkungslosen Therapien unterziehen und unnötige Medikamente einnehmen. Natürlich hilft davon nichts, denn die Ursache für den dauerhaften Schwindel liegt bei den Betroffenen ja in der Psyche und nicht in der Halswirbelsäule oder im Herz-Kreislauf-System.

Die Angst vor der nächsten Schwindelattacke als ständiger Begleiter

Personen, die dauerhaft unter Schwindelattacken zu leiden haben, werden also oftmals bei vielen Ärzten vorstellig, ohne jedoch einen konkreten Befund zu erhalten. In der Folge wächst bei den Betroffenen die Angst, unter einer wirklich schlimmen Krankheit zu leiden. Dies wiederum setzt einen verhängnisvollen Kreislauf in Gang: Je mehr sich die Betroffenen in Ängste hineinsteigern, umso mehr quittiert die Psyche diesen Druck mit weiteren Schwindelattacken. Für Schwindel-Patienten wird der Leidensdruck in manchen Fällen so stark, dass sie sich kaum noch trauen, das Haus zu verlassen.
Oftmals stehen am Anfang dieses Problems Phobien oder depressive Störungen. Besonders häufig leiden Betroffene unter Ängsten vor öffentlichen Plätzen, wie etwa Kaufhäusern, Marktplätzen oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Angst vor dem Kontrollverlust bei einem erneuten Schwindelanfall in der Öffentlichkeit ist für die meisten Patienten schlimmer, als wenn sie in ihrem vertrauten Umfeld einen Schwindelanfall bekommen. Bei manchen Menschen, die unter Phobien leiden, reagiert der Körper auf diesen psychischen Druck mit Zittern oder starkem Schwitzen; bei Schwindel-Patienten erfolgt die körperliche Reaktion eben in Form von Schwindel-Attacken. In der Folge erleben die Betroffenen dann den Schwindel als hauptsächliches Problem und erkennen nicht die Angst, die eigentlich dahintersteckt.

Therapiemöglichkeiten bei psychisch bedingtem Schwindel

Abhilfe gegen Schwindel, der durch psychische Faktoren ausgelöst wird, können spezielle Medikamente verschaffen. Jedoch bekämpfen diese nur die Symptome und nicht die Ursache selbst. Diese kann in der Regel nur im Rahmen einer Gesprächs- oder Verhaltenstherapie bzw. ausführlichen Gesprächen bei einem Psychiater festgestellt werden. Erst wenn die Ursache für die psychischen Probleme feststeht, kann eine entsprechende Therapie begonnen werden, mit dem Ziel, die Schwindelattacken zunächst zu lindern und mittel- bzw. langfristig komplett zu eliminieren.