Panikattacken: Schnelle Hilfe lernen

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Angst ist eine natürliche Schutzfunktion des Menschen und zählt zum Leben dazu. Jedoch kann es in schweren Fällen einer Angststörung zu Panikattacken kommen, wodurch die Lebensqualität des Betroffenen deutlich beeinträchtigt ist. Panikattacken können auch gefährlich werden, wenn sie in bestimmten Situationen, beispielsweise im Straßenverkehr, auftreten. Im Folgenden erfahren Sie, wie Sie in einer solchen Situation reagieren können und wie eine ausgeprägte Angststörung behandelt werden kann.

Die ersten Anzeichen einer Panikattacke erkennen

Vielleicht kennen Sie es aus eigener Erfahrung: Mit einem Mal leiden Sie unter Herzrasen, Übelkeit, Ohrenrauschen, Schwitzen und Zittern und nicht zuletzt unter einem schier übermächtigen Gefühl der Angst. Diese Angst lässt sich jedoch nicht mit Dingen begründen, vor denen ein Mensch normalerweise Angst hat, wie etwa Krankheit oder dem Verlust des Arbeitsplatzes. Vielmehr sind es unangebrachte und übertriebene Ängste vor Dingen, vor denen ein Mensch keine Angst zu haben braucht. In manchen Fällen können die Symptome einer Panikattacke so drastisch werden, dass Betroffene meinen, ihr Brustkorb würde zerspringen. Vielfach treten Panikattacken in Situationen auf, in denen sich der Betroffene hilflos und eingeengt fühlt. Hierdurch wird die Angstspirale immer größer und die Panikattacke hält sich selbst „am Leben“.

Die Panik kommt aus heiterem Himmel

In aller Regel äußern sich Panikattacken vollkommen unvermittelt und ohne jegliche Vorwarnung. Zwar ist die konkrete Situation in der Regel der Auslöser, jedoch nicht die Ursache der Attacke. In den meisten Fällen liegt diese länger zurück und kann vom Betroffenen vielfach gar nicht mit der konkreten Angst in Verbindung gebracht werden. Zu den typischen Ursachen zählen beispielsweise langanhaltende psychische Belastungen im Privatleben oder im Beruf. Jedoch musste die Dauerbelastung überhaupt nichts mit der jeweiligen Situation zu tun haben, in der sich die Panikattacke bemerkbar macht. Vielfach treten Panikattacken bei Betroffenen in der Öffentlichkeit auf. Sehr häufig betroffen sind Personen, die unter einer sozialen Phobie, einer Neurose oder einer Depression leiden, die manisch depressiv geprägt ist.

Akute Hilfemaßnahmen bei einer Panikattacke

Sollte Sie unvermittelt eine Panikattacke ereilen, ist es nur schwerlich möglich, dieser Attacke mit rationalem Handeln entgegenzuwirken. Möglicherweise können Sie es trotzdem schaffen, Erste-Hilfe-Maßnahmen in die Tat umzusetzen:

  • Machen Sie sich zunächst klar, dass die akute Panikattacke nicht lange anhalten wird. So gewinnen Sie etwas Ruhe.
  • Lenken Sie sich irgendwie von dieser Panikattacke ab, in dem Sie sich beispielsweise ganz bewusst auf Ihre Umgebung konzentrieren.
  • Sollte es Ihnen möglich sein, rufen Sie jemanden an oder sprechen Sie mit einer Person in Ihrer Umgebung, auch dies kann Sie ablenken.
  • Im nächsten Schritt versuchen Sie, sich ganz bewusst zu entspannen und die Muskeln zu entkrampfen. Dies können Sie beispielsweise, indem Sie sich aufrecht hinsetzen und ganz ruhig durch die Nase ein- und durch den Mund ausatmen.
  • Um eine Unterzuckerung zu vermeiden, die Grund für eine Panikattacke sein kann, können Sie eine Kleinigkeit essen.

Für manche Personen kann es sinnvoll sein, die unangenehmen Symptome, die für Panikattacken typisch sind, durch körperlichen Stress absichtlich auszulösen. Auf diese Weise wird dem Körper bewusst, dass eine erhöhte Herzfrequenz eine normale Reaktion des Körpers darstellt. So können Sie beispielsweise vermeiden, sich beim Auftreten verschiedener Symptome mehr und mehr in Ihre Angst hineinzusteigen. Auch eine Verhaltenstherapie sowie Selbsthilfegruppen können Ihnen auf lange Sicht dabei helfen, Ihre Angstsituationen kontrollieren zu lernen.