Neurose: Auswirkungen und Gründe

Blaue Synapsen die bei einer Neurose eine große Rolle spielen

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Es taucht in der heutigen Alltagssprache kaum ein anderer psychologischer Begriff derart häufig auf wie der einer Neurose. Reagiert ein Mensch übertrieben oder ungewöhnlich, wird sein Verhalten vielfach als neurotisch bezeichnet. Jedoch hat dies nur wenig mit dem zu tun, was Mediziner eigentlich als neurotische Störung bezeichnen.

Wie neurotisch bist Du?

Bereits vor vielen Jahrzehnten wurde der Begriff Neurose einer „Geisteskrankheit“ oder einem Nervenleiden gleichgesetzt. Ursprünglich stammt die Bezeichnung aus dem Bereich der Neurologie, die sich vorwiegend mit den Erkrankungen des Nervensystems beschäftigt. Heutzutage meint die Medizin mit dem Begriff Neurose eine psychische Störung, für die keine erkennbaren körperlichen Ursachen zu finden sind. Eine Neurose äußert sich durch eine ausgeprägte Angststörung, die beispielsweise mit Panikattacken einhergehen kann.

Heutzutage teilen die Diagnosesysteme psychische Störungen in verschiedene Gruppen auf. In früheren Zeiten war eine Neurose der Überbegriff für eine ganze Reihe an psychischen Störungen, die sich allesamt durch übertriebene Ängste äußerten. Entsprechend wird der Begriff der Neurose als Oberbegriff für verschiedene psychische Störungen heutzutage nur noch selten verwendet.

Neurosebegriff heute

Der Begriff wird im aktuellen US-amerikanischen diagnostischen Inventar DSM-IV weitgehend vermieden. Stattdessen wird im DSM-IV von psychischen Störungen in rein deskriptivem Sinne (Querschnitt = Ist-Zustand) gesprochen. In der ICD-10 der WHO sind alle F4-Diagnosen mit dem Begriff „Neurotische Störungen“ überschrieben – aber auch hier taucht der Begriff danach kaum mehr auf.

Quelle: http://de.wikipedia.org

Mögliche Ursachen für eine Neurose

Für die Entstehung einer Neurose kommt ein Wechselspiel aus körperlichen und psychischen Faktoren in Frage. Dies kann beispielsweise eine langfristig belastende Lebenssituation in Kombination mit einer erblich bedingten Neigung zu einer psychischen Störung sein. Vielleicht liegt in der Familie des Betroffenen bereits eine psychische Erkrankung vor. Wenn sich hierzu noch langanhaltender negativer Stress beruflicher oder privater Art gesellt, kann dies im schlimmsten Fall in einer Neurose enden. Ebenso denkbar ist jedoch auch beispielsweise eine soziale Phobie als Folge dieser Kombination.

Quelle: http://www.wieobensounten.de/pers/emotion/neurosen.html

Die Symptome einer Neurose

Grundsätzlich kann sich eine Neurose durch verschiedene Symptome äußern. Eine übertriebene Angst gilt jedoch als Leitsymptom von psychischen Störungen, die unter dem Begriff Neurose zusammengefasst werden. Zu diesen Störungen können zählen:

  • Verhalten, das manisch depressiv ist
  • Angststörungen
  • Zwangsstörungen
  • hypochondrische Störungen

Die genannten Symptome können sich beim Betroffenen sowohl im beruflichen als auch im privaten Alltag äußern. Auch die Intensität der Symptome kann von Mensch zu Mensch verschieden sein. Es liegt nicht zuletzt an den Ressourcen, die dem Betroffenen zur Verfügung stehen, inwieweit eine neurotische Störung bzw. eine Neurose den Alltag beeinträchtigt. Manche Betroffene reagieren beispielsweise mit sozialem Rückzug, andere wiederum legen großen Wert darauf, dass sie von ihrem Umfeld nicht als psychisch krank erlebt werden.

Neurose – Theorien und Systeme

Die Neurose ist eine allgemeine psychische Verhaltensstörung längerer Dauer. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass sie erst im Laufe der Entwicklung entstanden ist. Zur Bestätigung solcher Diagnosen müssen organische Störungen als Ursache des Fehlverhaltens ausgeschlossen werden. Seine ihm charakteristischen Verhaltensstörungen vermag der Neurotiker nicht zu kontrollieren, er ist sich seines Leidens jedoch bewusst und an sich fähig, dessen Ursachen zu ergründen.

Quelle: http://de.wikipedia.org

Neurosen bzw. neurotische Störungen lassen sich in verschiedene Arten unterteilen:

Depressive Neurose bzw. neurotische Depression

Diese Art der Neurose beruht auf einer depressiven Persönlichkeitsstruktur, durch die das Frau mit einer AngstneuroseVerhalten und Erleben des Betroffenen bestimmt wird. Bei einer depressiven Neurose handelt es sich um die wahrscheinlich häufigste neurotische Form, die meistens im mittleren Lebensalter auftritt. Von dieser Form der Neurose sind Frauen öfter als Männer betroffen.
Quelle: http://www.bleib-gesund-service.de/-gehirn/psychische-erkrankung/neurosen

Symptome einer depressiven Neurose:

  • starke Minderwertigkeitsgefühle
  • Gefühl von Hoffnungs- und Hilflosigkeit
  • starke Müdigkeit und weitere vegetative Beeinträchtigungen
  • Hemmungen
  • depressive Verstimmung

Zwangsneurose

Bei dieser Form der Neurose werden die Betroffenen durch ständig aufdrängende Zwangshandlungen bzw. Zwangsvorstellungen gepeinigt. Die Betroffenen erkennen diese Zwangshandlungen selbst als unsinnig, sind jedoch machtlos gegen sie. Zu stark ist der innere Trieb, der sie zu den jeweiligen Handlungen und Vorstellungen zwingt. Häufig manifestiert sich eine Zwangsneurose bereits in der Kindheit.

Symptome einer Zwangsneurose:

Anfangs tarnen Betroffene die Neurose aus Scham sehr gut, ehe es schließlich zu ausgeprägten Beeinträchtigungen im privaten und beruflichen Alltag kommen kann.

Erfolgt eine willentliche Unterlassung der Zwangshandlungen und Zwangsgedanken des Betroffenen, sind vielfach heftige Angstzustände die Folge. Aus diesem Grund neigen Betroffene dazu, den jeweiligen Zwängen nachzugeben.

Angstneurose

Von Angststörungen sind generell mehr Frauen als Männer betroffen. Charakteristisch für diese Form der Neurose sind dauerhafte und unangemessene Befürchtungen, wobei sich die ständige Sorgenbereitschaft nicht kontrollieren lässt. Entsprechend typisch für eine Angstneurose sind hohe Nervosität, vegetative Beschwerden und eine dauerhaft erhöhte Anspannung. Die Symptome können im schlimmsten Fall in einer Panikattacke enden. Hierbei erleben Betroffene das Gefühl, einer extremen Gefahr ausgesetzt zu sein.

Phobien

Dies sind krankhafte Befürchtungen, die sich dem Betroffenen aufgrund bestimmter Objekte oder Situationen aufdrängen. Gleichzeitig ist den Betroffenen jedoch bewusst, dass diese Befürchtungen objektiv betrachtet unbegründet sind.

Als Beispiel für eine Phobie kann die soziale Phobie dienen. Hierunter ist eine krankhafte Angst vor anderen Personen zu verstehen. Als Auslöser kommen vielfach zwischenmenschliche Situationen in Frage. Besondere Furcht empfinden Betroffene vor der Bewertung durch andere Personen sowie einer kaum fassbaren Versagensangst. Als letzte Konsequenz isolieren sich Betroffene und ziehen sich aus dem sozialen Leben mehr oder weniger komplett zurück.

Neurose – Psychoanalytische Konzepte

Die neurotische Symptombildung ist in der Psychoanalyse der Ausdruck eines unbewussten Konflikts. Bei den klassischen Psychoneurosen entspricht er einem ungelösten frühkindlichen Konflikt. Im Gegensatz dazu werden → Aktualneurosen durch einen Konflikt im unmittelbaren Erleben ausgelöst.

Quelle: http://de.wikipedia.org

Die Therapiemöglichkeiten bei einer Neurose

Allgemeine Problemlösungs Strategie - Ablaufdiagramm

Quelle: http://www.sgipt.org/gipt/method/ap10gipt.htm

Die Wahl der Therapie bei einer Neurose hängt davon ab, welche Art neurotische Störung vorliegt bzw. durch welche Symptome sie sich äußert. Aus diesem Grund existiert kein einheitliches Behandlungsschema, das bei jedem Betroffenen erfolgversprechend ist. Hypochondrische Menschen oder Personen, die unter einer Zwangsstörung oder einer Angststörung leiden, sprechen auf die verschiedensten Behandlungen an. Sollte sich der Verdacht erhärten, dass Sie selbst unter einer neurotischen Störung leiden, sollten Sie zunächst das Gespräch mit Ihrem Hausarzt suchen. Dieser wird Sie daraufhin zu einem Facharzt für Psychiatrie überweisen. Als nächster Schritt denkbar ist beispielsweise eine Gesprächstherapie mit einem Psychologen, in dem die Ursachen für das Auftreten der Neurose aufgedeckt werden. Dementsprechend wird der weitere Behandlungsverlauf festgelegt werden.

Grundsätzlich können leichte Formen von Neurosen in eigener Initiative behandelt werden. Bei mittelschweren und schweren Fällen ist hierfür eine professionelle Behandlung notwendig.

Zu den erfolgreichsten und wichtigsten psychotherapeutischen Verfahren bei der Behandlung einer Neurose zählen unter anderem:

  • verhaltenstherapeutische Ansätze, wie beispielsweise Kommunikationstraining oder systematische Desensibilisierung
  • aufdeckende Psychotherapie, wie beispielsweise Humanistische Psychotherapie, Logotherapie oder Psychoanalyse
  • Entspannungsverfahren, wie etwa Biofeedback oder Autogenes Training
  • Gesprächspsychotherapie
  • Aktivitäts- und Spieltherapie, wie etwa Ergotherapie, spielerische Verfahren oder musiktherapeutische Ansätze
  • kognitive Therapie, Gestalttherapie, Rollenspiel oder Psychodrama

Selbstverständlich existieren darüber hinaus verschiedenste Psychopharmaka, die dem Betroffenen erste Hilfe bieten können. Hierbei darf jedoch nicht vergessen werden, dass Medikamente lediglich die Symptome abschwächen, aber nicht die Ursachen für das Auftreten der jeweiligen Neurose beheben können. Eine Psychotherapie ist in mittelschweren und schweren Fällen somit unumgänglich, um den Ursachen für die Neurose auf den Grund zu gehen, das jeweilige Problem an der Wurzel zu packen und den Betroffenen erfolgreich zu therapieren.